Die neue Arbeitswelt braucht neue Strategien
Die neue Arbeitswelt braucht neue und menschlichere Wege im Bewerbungs- und Führungsprozess. Traditionelle Methoden greifen oft nicht mehr, wenn es darum geht, die benötigten Arbeitskräfte zu gewinnen, zu binden und langfristig zu motivieren. Drei zentrale Strategien haben sich in der Praxis als besonders erfolgreich erwiesen: die aktive Führung von Bewerber:innen, die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden und die Selbstführung der Führungskräfte.
Wir haben hierzu auch einen Podcast aufgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Aktive Führung von Bewerber:innen
- Den Menschen und seine individuellen Bedürfnisse, in unserer Führung berücksichtigen
- Wie können wir verstehen lernen, was Menschen antreibt?
- Wie können wir diese Bedürfnisse sichtbar machen?
- Praktische Beispiele für die Umsetzung
- Die neue Arbeitswelt braucht mehr Selbstführung
- Die größte aller Wahrheiten
- Praktische Beispiele für die Umsetzung
- Abschließende Worte
Der Arbeitnehmer:innen-Markt
Am Dienstag nächste Woche haben wir seit langem wieder einmal ein Bewerbungsgespräch mit einem aussichtsreichen Kandidaten. Endlich hat die kostspielige, aufwendige und nervenaufreibende Suche ein Ende. Alle Mitarbeiter:innen in der Firma freuen sich bereits darauf. Nicht zuletzt, weil es für eine allgemeine Entlastung sorgen wird.
Das Ergebnis am besagten Tag – eine No Show (Bewerber:in ist nicht erschienen).
Am Donnerstag fangt der oder die langersehnte, wichtige Mitarbeiter:in an. Die Vorfreude ist riesig. Letzten Endes wird mir als Unternehmer:in, diese neue Fachkraft, Arbeit abnehmen und ich komme endlich wieder zu den Sachen die ich eigentlich machen will und muss.
Das Ergebnis 3 Monate nachdem 1. Arbeitstag – Der oder die neue Mitarbeiter:in hat seine Motivation verloren und als Unternehmer:in stelle ich mir die Frage: „Wie habe ich mich in einem Menschen so täuschen können?“
Kommen dir diese oder ähnliche Situationen bekannt vor?
Was braucht diese neue Arbeitswelt?
Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Unternehmen müssen heute anders an Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen herangehen, um erfolgreich zu sein. Alte Methoden reichen oft nicht mehr aus, um die benötigten Arbeitskräfte zu finden und langfristig im Team zu halten. Was wirklich hilft, sind neue und praxisnahe Strategien, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Dazu gehört zum Beispiel, Bewerber:innen vor einem wichtigen Vorstellungsgespräch aktiv zu begleiten und ihnen frühzeitig Unsicherheiten zu nehmen. Ebenso wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse und Motivationen der Mitarbeiter:innen zu verstehen und ihnen zu helfen, sich im Unternehmen wohlzufühlen und weiterzuentwickeln. Wenn wir als Führungskräfte diese Dinge beachten, können wir eine starke Verbindung zu unseren Mitwirkenden aufbauen und gemeinsam mehr erreichen. Schließlich geht es auch darum, sich selbst als Führungskraft ständig weiterzuentwickeln und innere Blockaden zu lösen.
In den folgenden Abschnitten stelle ich drei bewährte Strategien vor, die sich in der Praxis als besonders wirkungsvoll erwiesen haben. Mit diesen Ideen können Arbeitgeber nicht nur erfolgreich neue Mitarbeiter:innen gewinnen, sondern auch langfristig an sich binden.
1. Aktive Führung von Bewerber:innen
Bringen wir hier mehr Klarheit und Verständnis rein, indem wir unseren eigenen, privaten Alltag einmal bewusster wahrnehmen.
Nehmen wir einmal an, du machst dir einen Termin für etwas aus, das du machen möchtest bzw. für eine Sache, die du erledigen musst. Sei es ein notwendiger Arzttermin, eine Massage, eine Thermenwartung, ein Servicetermin für dein Auto etc. Oder etwas, das dich schon seit Längerem brennend interessiert – und jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Zum Beispiel ein Fallschirmsprung, ein Ausflug mit der Familie in ein Familienresort, ein Tag im Rennauto auf der Rennstrecke etc.
Jetzt stell dir vor, am Vortag dieses Termins – ziemlich genau 24 Stunden vorher – bekommst du einen unerwarteten Anruf. Die freundliche Dame oder der freundliche Herr am Telefon nutzt die Gelegenheit, um dich an den Termin zu erinnern und dir noch ein paar hilfreiche Informationen mitzugeben, damit du dich entsprechend vorbereiten kannst. Du erfährst, wer deine Ansprechperson ist, wie diese Person heißt und worauf sie Wert legt. Abschließend wirst du noch darüber informiert, was dich an diesem Tag erwartet – und es wird nachgefragt, ob du noch Fragen hast.
Wie klingt das für dich? Hast du so eine positive Überraschung schon einmal erlebt? Wie fühlt sich das an? Und wie hast du darauf reagiert?
Jetzt versetz dich einmal in die Rolle von Bewerber:innen. Du weißt, dass du am nächsten Tag ein Vorstellungsgespräch hast. Das ist ein ganz wichtiger und entscheidender Moment in deinem Leben. Du bist nervös, unsicher und gespannt zugleich. Du weißt nicht genau, was auf dich zukommt, weil sich der Arbeitgeber, bei dem du dich beworben hast, bisher noch nicht wirklich gemeldet hat. Vielleicht weißt du nicht einmal, mit wem du das Gespräch führen wirst. Deine bisherigen Erfahrungen mit Bewerbungsgesprächen waren leider nicht immer positiv. Du hast schon vieles erlebt – und nicht immer zum Guten.
Und dann bekommst du plötzlich 24 Stunden vor dem Gespräch einen Anruf von der Firma.
Welche positiven Auswirkungen hätte so eine aktive Bewerber:nnen-Führung auf dein Verhalten? Wie sehr würde es dem Arbeitgeber gelingen, dir Unsicherheiten und Bedenken zu nehmen? Wie viel höher wäre die Wahrscheinlichkeit, dass du den Termin auch wirklich wahrnimmst? Mit welcher Einstellung und Stimmung würdest du zu diesem Gespräch kommen?
Mach es dir zur Gewohnheit, Bewerber:innen einen Tag vor dem Vorstellungsgespräch anzurufen (kein Mail, keine WhatsApp). Zeig deinem Gegenüber die Wertschätzung, die er oder sie verdient. Gib einen Ausblick darauf, was man sich bei einem Vorstellungsgespräch in deiner Firma erwarten kann. Und nimm dadurch mögliche Unsicherheiten und Ängste, die jemand vielleicht hat.
Werde aktiver in der Bewerber:innen Führung, um das zu bekommen was du willst
2. Den Menschen und seine individuellen Bedürfnisse, in unserer Führung berücksichtigen
Die entscheidende Frage zum zweiten Beispiel in der Einleitung „die neue Fachkraft hat nach 3 Monaten seine oder ihre Motivation verloren“ muss lauten: Wie kann es mir als Arbeitgeber, als Führungskraft gelingen, die Bedürfnisse & Interessen eines Menschen zu erkennen?
Schließlich sind es nicht befriedigte Grundbedürfnisse, Interessen, Lebensmotive die zu einer Unzufriedenheit führen und damit automatisch in einer Demotivation enden:
- Ich tue etwas was mich nicht interessiert
- Ich möchte etwas machen worin ich einen Sinn erkenne
- Ich muss etwas machen von dem ich keine Ahnung bzw. womit ich noch nie gearbeitet habe z.B.: einem PC, einem Tablet, einer Software, einem Werkzeug
- Ich würde mich gerne mehr einbringen, aber dafür brauche ich mehr Informationen darüber, wie z.B.: die gebräuchlichen Geschäftsabläufe und Umgangsformen sind
- Ich würde mich gerne in das vorhandene Team integrieren, aber ich werde nicht gesehen, weil meine Ideen nicht gehört werden
- Ich könnte mich mehr einbringen und meine Kompetenzen zeigen, wenn ich genau wüsste, was mein Chef von mir will
- Ich kann meine Energie und Motivation nicht ausleben, weil ich den ganzen Tag lang, nichts zu tun habe, weil z.B.: mein Arbeitsplatz nicht eingerichtet ist oder mein Aufgabengebiet nicht zu 100% klar ist
- Ich habe nicht alle Informationen oder Werkzeuge, um meine Aufgaben erledigen zu können
- Ich kann meine Selbstständigkeit nicht ausleben, weil ich einfach noch nicht alle Informationen seitens der Firma habe
Diese Wahrheit kannst du ganz leicht für dich selbst prüfen:
Was macht mehr Spaß? Wenn du etwas tust, dass dir gefällt oder wenn du etwas tust das dir nicht gefällt?
Ok, und wenn du etwas machst, das dir gefällt und worin du Freude hast, dann willst du es doch gleich umsetzen, nicht wahr?
In diesem Moment ist die Motivation und somit die Produktivität am höchsten!
Wie können wir verstehen lernen, was Menschen antreibt?
- Wertvorstellungen – jede Generation, jeder Mensch hat ein unterschiedliches Wertesystem.
- Menschliche Grundbedürfnisse – Buchempfehlung: Das Reiss Profile von Steven Reiss
Steven Reiss betrachtet die Motivation eines Menschen aus folgender Perspektive: Wie stark ist die Motivation eines Grundbedürfnisses? Und davon gibt es laut ihm 16 verschiedene. Grundsätzlich gilt, jeder Mensch hat diese Bedürfnisse und sie wirken als treibende Kraft. Bei jedem sind sie unterschiedlich stark und schwach ausgeprägt. Jeder ordnet ihnen unterschiedliche Prioritäten zu und gibt einen Überblick über die Wertvorstellungen und die Persönlichkeitsmerkmale.
Um hier einen besseren Überblick zu bekommen, führe ich die für mich 6 wichtigsten Grundbedürfnisse an, die ich im Laufe der Zeit gelernt habe an und von denen ich überzeugt bin. Anhand dieser orientiere ich mich persönlich und in der Führung von Menschen. Sei es nun mit Mitarbeiter:innen oder meinen Kindern, meiner Frau, Bekannten etc.
- Bedürfnis nach Denken, Wachstum, Weiterbildung, Fortschritt
- Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (Erweiterung des eigenen Fähigkeitspotentials)
- Bedürfnis nach Bedeutung (Würde und Sinn)
- Bedürfnis nach Orientierung, Sicherheit und Gewissheit
- Bedürfnis nach Bindung, Beziehung (Gemeinsam) und Liebe
- Bedürfnis nach Spiel und Feiern
Der Mensch ist von Natur aus neugierig und wissbegierig.
Der Mensch will von Natur aus mehr haben und mehr bekommen.
Der Mensch ist von Natur aus ein Mensch durch andere Menschen.
Jeder Mensch ist von Natur aus ein einzigartiges Individuum mit eigenen Wertvorstellungen.
Der Mensch hat von Natur aus die Einstellung „Ich kann es selbst tun“. Unsere Kinder zeigen es uns vor.
Lerne zu verstehen wie Menschen funktionieren, um ihnen helfen zu können
Wie können wir diese Bedürfnisse und Werte nun sichtbar machen?
Wir sollten uns stets darüber bewusst sein, dass ein sehr großer Anteil an Menschen gar nicht so recht weiß, worauf sie Wert legen, was ihnen wichtig ist oder was sie in ihrem Leben erreichen wollen. Viele ihrer Gedanken, Gefühle und Handlungen laufen unbewusst ab. Deshalb haben wir als Führungskräfte die einmalige Chance, Menschen auf ihrer Reise zur Selbsterkenntnis zu begleiten. Damit helfen wir ihnen zu wachsen – und wachsen dadurch auch selbst.
Ich bin von ganzem Herzen überzeugt, dass es eine unserer wichtigsten Aufgaben als Unternehmer:in oder Führungskraft ist, Fragen zu stellen. Mit dieser Art der Kommunikation gelingt es uns, Mitarbeiter:innen dabei zu helfen, sich selbst klarer zu sehen und eigene Lösungen zu finden. Das Magazin Harvard Business Manager bringt es auf den Punkt: „Die Fähigkeit, die richtigen Fragen stellen zu können, ist zu einer Schlüsselkompetenz geworden.“
Wenn wir das Arbeitsleben gestalten wollen, das wir uns von Herzen wünschen, dann ist es auch unsere Verantwortung, Menschen in ihren Entscheidungen herauszufordern. Wie ernst ist es jemandem, mit dir gemeinsam arbeiten zu wollen? Gemeinsam etwas zu erreichen? Gemeinsam zu wachsen? Gemeinsam durch dick und dünn zu gehen? Und das auf eine respektvolle und wertschätzende Weise?
Hier ein paar praktische Beispiele, wie du Menschen in dieser Phase zur Selbsterkenntnis begleiten kannst:
Ich vergleiche solche Situationen gern mit dem, was wir im Privatleben erleben. Wie ist das, wenn du einem neuen Menschen begegnest? Wie lange dauert es, bis du diese Person besser kennengelernt hast? Wie findest du heraus, wie sie tickt und was ihr wichtig ist?
Wir haben die Wahl, unsere Bewerbungsprozesse – also die Kennenlernphasen – länger, intensiver und bewusster zu gestalten, als wir es vielleicht bisher tun. Wenn wir uns davon lösen, ein Vorstellungsgespräch am Donnerstag zu führen und diese Person direkt am Montag darauf einzustellen, dann schaffen wir uns Raum, jemanden wirklich kennenzulernen.
Für mehr Details zu diesem wunderbaren Thema gibt es übrigens unseren kostenlosen Mitarbeiter:innen-Onboarding-Leitfaden zum Download.
Vor dem Vorstellungsgespräch:
- Aktive Bewerber:innen-Führung durch einen persönlichen Anruf einen Tag vorher, um den Menschen an den bevorstehenden Termin zu erinnern und ihm oder ihr mitzuteilen, dass du dich schon sehr darauf freust ihn oder sie kennenzulernen
- Fragen: Was erwartest du dir vom bevorstehenden Vorstellungsgespräch? Wie kann ich dir noch helfen, um dich entsprechend darauf vorzubereiten?
- Ausblick & Orientierung bieten
- Die Ansprechperson vorstellen
Während des Vorstellungsgesprächs – persönliche Fragen stellen:
- Welche Lebensweisheiten haben dir deine Eltern mitgegeben?
- Was war das wichtigste, dass dir deine Eltern im Umgang mit Menschen mitgegeben haben?
- Was ist die wichtigste Lektion, die dir dein Vater oder deine Mutter, immer wieder gepredigt hat?
- Was gibst du deinen Kindern mit? Was ist dir wichtig, im Umgang mit Menschen?
- Warum bist du auf diesem Planeten?
- Warum stehst du jeden Tag auf?
- Was willst du in deinem Leben noch erleben, noch sehen, noch machen?
- Was ist dein ultimatives Ziel beim Arbeiten?
- Warum gehst du gerne Arbeiten?
- Warum willst du bei uns anfangen wollen zu arbeiten?
- Was ist dir über das Gehalt hinaus noch wichtig? Umgangsformen sozial, Führung!
- Wie willst du geführt werden?
- Was ist dir wichtig im Umgang mit dir? (Bist du eher selbstständig oder brauchst du mehr konkrete Ansagen)
Zwischen dem Bewerbungsgespräch und dem ersten Arbeitstag – beobachten & reflektieren:
- Termine vereinbaren – und sehen, ob und wie diese eingehalten werden
- Kleine Aufgaben mitgeben – und beobachten, ob und wie diese erledigt werden
All diese Aktivitäten helfen dir dabei, das Verhalten von Menschen besser zu verstehen – und ob sie wirklich zu deinem Team und eurer gemeinsamen Reise passen.
3. Die neue Arbeitswelt braucht mehr Selbstführung als Führungskraft
Wie nimmst du die neuen Zugänge in der Führung, die ich dir bis hierher beschrieben habe, wahr? Spürst du innerlich Widerstände – oder kommen vielleicht Gedanken hoch wie:
- „Wenn die (Bewerber:innen) etwas wollen, dann sollen sie zu mir kommen.“
- „Ich habe keine Zeit für sowas.“
- „Da will ja eh keiner mehr arbeiten.“
- „Das funktioniert in unserer Branche nicht.“
- „Ich persönlich brauch dieses ‚an die Hand nehmen‘ nicht.“
- „Ich brauch aber so dringend Mitarbeiter:innen – ich kann nicht warten, bis ich sie besser kennengelernt habe.“
Wenn dir solche Gedanken bekannt vorkommen, dann möchte ich dir einen Blickwinkel mitgeben, der schon vielen Unternehmer:innen geholfen hat, hinderliche Glaubenssätze aufzulösen – und ihr Arbeitgeberleben positiv zu verändern.
Diese Gedanken, die da in dir aufkommen, sind Überzeugungen, Annahmen, Schlussfolgerungen – auch bekannt als Glaubenssätze. Jeder Mensch bildet solche inneren Verknüpfungen. Sie helfen uns, einfache Alltagsaufgaben zu meistern – und das ist gut und wichtig. Aber: In komplexeren Lebensbereichen, wie dem Umgang mit Menschen oder in der Führung von Mitarbeiter:innen, können diese Glaubenssätze schnell zur Falle werden. Dann halten sie uns eher zurück, statt uns zu unterstützen. Wir bleiben stecken. Und bekommen nicht das, was wir uns eigentlich wünschen.
In den meisten Fällen übernehmen wir solche Überzeugungen unbewusst, weil wir sogenannte Suggestionen von außen – von Eltern, Lehrer:innen, Freund:innen, Kolleg:innen – einfach übernehmen, ohne sie zu prüfen. Wir lassen uns von den Erfahrungen und Meinungen anderer beeinflussen. Und je öfter wir eine bestimmte Erfahrung machen, desto mehr glauben wir: Weiß ich. Kenn ich. Wird wieder so sein!
Aber: Entspricht das, was wir im Umgang mit Menschen erleben, wirklich der Wahrheit? Oder sehen wir vielleicht nur noch das, was wir glauben sollen – wie mit Scheuklappen? Schützen uns diese Erfahrungen vielleicht sogar unbewusst davor, etwas Neues zuzulassen?
Was ist also die Wahrheit?
Die Dinge sind nicht immer so, wie sie scheinen. Unser Unterbewusstsein spielt uns manchmal einen Streich. Wir erleben nicht die Realität – sondern eine verzerrte Wahrnehmung davon.
Die größte Wahrheit ist: Der Mensch hat die volle Kontrolle darüber, was er denkt, fühlt und tut – wenn er beginnt, sein Leben bewusster wahrzunehmen.
Wenn du wirklich etwas in deinem (Führungs-)Leben zum Positiven verändern willst, dann ist es deine tägliche Aufgabe, deine Überzeugungen, Meinungen und Schlussfolgerungen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Es ist deine Verantwortung, die Ideen und Suggestionen, die von außen auf dich einwirken, zu hinterfragen.
Praktisches Beispiel:
Mach dir deine bisherigen Überzeugungen bewusst – indem du lernst, dir selbst die richtigen Fragen zu stellen:
- Was läuft derzeit nicht so, wie ich es mir wünsche?
- Ist das wirklich die Wahrheit – oder ist es nur eine Annahme, eine Meinung, die ich über diese Situation habe? Glaube ich das nur zu wissen?
- Wäre es möglich, dass ein anderer Mensch ganz anders denkt und handelt als ich?
- Wäre es möglich, dass es eine Lösung gibt, von der ich bisher einfach noch nichts weiß?
- Wie fühlen sich diese Gedanken (meine Überzeugungen) für mich an?
- Wie würde ich mich fühlen, wenn ich diese Gedanken loslassen könnte?
- Was muss konkret passieren, damit ich mein Ziel erreiche?
Nenne zwei erste konkrete Schritte, die du ab heute setzen kannst.
Abschließende Worte
Die beschriebenen Strategien zeigen, dass erfolgreiche Führung weit über die Erfüllung rein fachlicher Anforderungen hinausgeht. Es geht darum, Menschen in den Mittelpunkt zu stellen – sowohl im Bewerbungsprozess als auch im Arbeitsalltag. Nur wer aktiv auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter:innen eingeht und sich selbst als Führungskraft kontinuierlich weiterentwickelt, wird langfristig Erfolg haben.
Deshalb solltest du nicht zögern, diese Ansätze in deinem Unternehmen umzusetzen. Nimm dir die Zeit, Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen persönlich zu begleiten, ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen und deine eigene Führungsphilosophie zu hinterfragen. Beginne noch heute damit, diese Strategien in deine tägliche Praxis einzubauen – der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen!
Cristoph Fabikan